PARAGUAY
Die eigene Rinderfarm in Paraguay
Mast- und Zuchtbetriebe
Bei
den Rinderfarmen unterscheidet man zwischen Mast-
und Zuchtbetrieben. Die meisten Farmen (Estancias)
be-
treiben Rindermast, wobei die Tiere ganzjährig auf der Wei-
de verbleiben. Eine Stallhaltung kennt man hier nicht, da in
der Regel ausreichend Weideland zur Verfügung steht. In
größeren Farmen wird inzwischen bei der Tiermast zuge-
füttert und auch mit großen Erfolg gezüchtet. Die verschie-
denen Klimazonen Paraguays verlangen auch unterschied-
liche Größenordnungen bei landwirtschaftlichen Betrieben. So
benötigt man bei extensiver Haltung von
Rindern im heiß-trockenen Gran Chaco bis zu 10 Hektar Naturweide pro Rind
im tropischen Osten und
Süden des Landes aber nur 1 Hektar für mehrere Rinder (je nach angepflanzten
Futtergräsern). Hier wird
jedoch auch eine intensivere Parasitenbekämpfung notwendig, die
im heißen Chaco-Klima auf ein Mini-
mum reduziert werden kann.
Bei
einer Kalbungsquote von 35 - 60% verzeichnen fachmännisch geführte
Betriebe zuweilen enorme wirtschaftliche Gewinne. Chaco-Estancias
be-
nötigen für die Tierhaltung ausreichende Wasser-Reserven für die trocke-
nen Monate (Mai-August).
Milcherzeugung und Milchprodukte spielten früher eine eher untergeordne-
te Rolle, gewinnen aber zunehmend an Bedeutung. Die meisten Farmen
sind reine Selbstversorgungsbetriebe, wo auch Hühner und Schweine ge-
halten, und auf kleineren Flächen landwirtschaftliche Produkte
angebaut
werden (Mais, Weizen, Zuckerrohr, Kartoffeln, Obst und
Gemüse für den
Eigenbedarf). Landwirtschaftliche Erträge unterliegen in Paraguay
nur ei-
ner unerheblichen Minimalsteuer.
Sogenannte
tajamares
(Viehtränken, die der
Größe des Bestandes
angepaßt sind) oder
Tiefbrunnen mit ausrei-
chend gutem Trink-
wasser sind besonders
im trockenen Chaco
eine notwendige Voraus-
setzung, für die erfolg-
reiche Bewirtschaftung
einer Rinderfarm.
Lohnende
Gewinne...