Die Industrie muss weiter warten in Paraguay. Import statt Export
bleibt auch die Devise für die Zukunft. Denn, wie die Universität
Stanford nun herausfand, hängt die wirtschaftliche Produktivität eines
Landes von derem Klima ab. In sehr warmen Ländern wie Paraguay ist
sie wie gelähmt, in kalten Ländern aber hoch. Top-Ergebnisse
werden bei Durchschnitts-Temperaturen von 13 Grad Celsius erzielt.
Das bedeutet in den Zeiten des Klimawandels: In Mitteleuropa könnte
es zu einer deutliche Schwächung der Produktivität kommen, wogegen
in Paraguay vermutlich alles beim alten bleiben wird...
In Paraguay ticken die Uhren anders, als woanders. Die Hähne beginnen
top-fit nachts um zwei zu krähen. Das Wasser im Becken läuft hier
'andersrum' ab (Paraguay liegt dem Südpol zugewandt auf der Südhalbkugel)
und die Weihnachtssterne (rote Blumen) blühen in Paraguay natürlich
schon im Juli...
'Tranquilo' bedeutet 'gemächlich' oder 'beschaulich' und drückt bei
den Einheimischen stets eine gewisse Gelassenheit aus – auch wenn
die Flut kommt und das Haus unter Wasser steht. Was kommt, das kommt
eben. Egal, was auch passieren mag: tranqulio... – das wird
schon wieder!
(Da reagieren wir Deutschen völlig anders, oder...?).
Vom Schwanzende bis zur Nasenspitze können diese putzigen und
flinken Räuber bis zu einem Meter lang werden. Nasenbären
sind gute Kletterer, freunden sich rasch mit Menschen an und werden
auf vielen Farmen als Maskottchen gehalten. Die Weibchen bringen etwa
2 bis 7 Junge zur Welt. Bei einem Besuch der Wasserfälle von
Iguazú wird man sicherlich einige Nasenbärfamilien zu
Gesicht bekommen...
... dass Paraguay während in Deutschland der Grundwasserspiegel
immer mehr sinkt über dem drittgrößten Wasserreservoire der
Welt liegt? Diese gigantsiche Wasserblase befindet sich unter
dem südamerikanischen Kontinent, heißt 'Acuifero' und schlummert
unter Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Der 'paraguayische
Anteil' an diesem mächtigen Frischwasserbrunnen hat eine Größe von
71.700 Quadratkilometern! Wenn der Krieg um die sauberen Wasserreserven
losgeht, sollten Sie vielleicht besser hier leben...?
'Viscachas' heißen diese kleinen Nager mit einem enorm buschigen Schwanz. Die pummeligen Burschen gehören zur Familie der Chinchillas und werden bis zu 8 kg schwer. Die in West-Praguay lebenden Viscachas erreichen eine Kopfrumpflänge von 47 bis 66 Zentimeter, wozu dann noch der 15 bis 20 Zentimeter lange Schwanz hinzu kommt. Mit den Hasen sind sie weder verwandt noch verschwägert.
Die EU (Europäische Union) schenkt Paraguay 168 Millionen
Euro welche für die Bekämpfung der Armut in Paraguay eingesetzt werden
sollen. Das Geld fließt innerhalb des Zeitraums von 2014 bis 2020
in verschiedene Programme. “Darüber hinaus haben wir weitere 805 Millionen
Euro für Projekte regionalen Charakters zugewiesen“, sagte Claudio
Salinas, Chef für den Bereich Lateinamerika bei der EU. Insgesamt
sollen 2,4 Milliarden Euro in die Region Südamerika fließen. – Danke
Europa!...
Diese niedlichen Äffchen verdanken ihren Namen 'Kaiserschnurrbart-Tamarin'
dem weißen Bart des deutschen Kaisers Wilhelm I. (1871-88). Sie wurden
durch die zunehmende Besiedlung und das Roden der Urwälder leider
aus Paraguay vertrieben. Seit etwa 50 bis 60 Jahren leben nur noch
die kleinen Kapuzineräffchen im Land (ka-í, kleines Foto, oben
rechts im Bild) auch sie leider sehr dezimiert.
Auch wenn die meisten Paraguayer rechts und links nicht unterscheiden können, herrscht in Paraguay Rechtsverkehr – egal, ob mit oder ohne Schwein auf dem Gepäckträger... Man muss für keine Fahrzeugklasse eine Prüfungen ablegen, sondern man kauft den Führer- schein bei der Gemeindeverwaltung. Dieses Dokument gilt für 5 Jahre und muss jährlich gebührenpflichtig durch ein 'geknipstes Loch' aktualisiert werden (ca. 5 -10 Euro/Jahr). Gute Fahrt!
Vom Turm der Kirche in Guarambare fallen zuweilen viele, viele
Geldnoten, die von Gemeindemitgliedern aus Dankbarkeit gestiftet werden.
Zu dem Spektakel finden sich dann bis zu 10.000 Menschen ein. Geldscheine
aufsammeln dürfen heute aber nur noch die rund 3000 Kinder auf dem
Kirchenplatz. Das Brauchtum ist schon sehr alt und selbst ein 99-jähriger
Greis schleppte sich mit Hilfe seiner Familie den Kirchturm hinauf.
"Das ist mein Dank an die Muttergottes, dass sie mir geholfen hat,
so lange zu leben..." sagte er und ließ ein dickes Bündel Geldscheine
auf die Menge hinunter regnen...
Das Carpincho (Wasserschwein) ist das größte Nagetier der Welt
und lebt gerne in Sümpfen und Schlammlöchern, weswegen es wohl auch
(fälschlicher Weise) seinen Namen bezogen hat. Doch es gehört nicht
zu Gattung der Schweine, sondern es ist vielmehr ein riesiges Meerschweinchen.
Es wurden Carpinchos von 90 Kilo und einer Kopf-Rumpf-Länge von 100
bis 134 Zentimetern entdeckt! Eine Familiengruppe wird stets
wie früher bei den Menschen, als die Welt noch in Ordnung war
von einem dominanten Männchen angeführt, das seine Position
oft jahrelang innehat. Daneben finden sich ein oder mehrere Weibchen
mitsamt ihren Jungtieren. Auch untergeordnete Männchen können Teil
einer Carpincho-Herde sein. In unserer Spezies ging das durch den
Einfluss der christlichen Religionen leider alles verloren...
2013: José Manuel Riella (103) und Martina López (99) schworen sich bei der Trauung in ihrem Heimatdorf Santa Rosa „ewige Liebe“. Der Bräutigam saß bei der Zeremonie vor dem Familienhaus im Rollstuhl, seine Braut neben ihm – elegant in ein langes weißes Kleid mit Spitzen gehüllt. Die 99-jährige war zu Tränen gerührt, endlich den Segen Gottes für ihre Beziehung zu erhalten, berichteten die Gäste. Das Paar hat in der Zeit seiner 'wilden Ehe' für acht Kinder, 50 Enkel, 35 Urenkel und 20 Ur-Ur-Enkel gesorgt...
Auch in Paraguay hat man hat man Meerchweinchen (Cuys) zum Fressen gern. Allerdings nicht mit Laufrad und Klorolle im Käfig, sondern gut gewürzt auf dem Grillrost. Die Cuys sind allerdings nicht - wie man zuweilen in ausländischen Medien erfährt - 'das Leibgericht der Paraguayer', sondern eher eine Spezialität der ärmeren Leute. Fast überall in Südamerika werden Meerschweinchen gejagt und für den Verzehr gezüchtet. Der Verzehr lag in den letzten Jahren bei etwas mehr als 100 Millionen Tieren... Buen Provecho! Guten Appetit...
Auch in Parguay haben die weißen Siedler dafür gesorgt, dass sich
im Laufe der Zeit die ethnischen Gruppen der einheimischen Indios
immer mehr ausdünnten. Von den 19 kleinen noch existierenden Stämmen
sind die Guanás mit nur noch 86 Personen (2012), die Tomárahos
mit 183 sowie die Manjui mit 385 am schlimmsten betroffen.
Die größten Stämme, sind die Chulupíes und Avakatueté
mit jeweils ca. 17 000 Personen. "Für die paraguayischen Landarbeiter
im Osten", so notierte noch 1941 der italo-paraguayische Forscher
Luigi Miraglia, "ist es nicht nur kein Verbrechen, sondern eine rühmenswerte
Tat, einen Aché-Indio zu töten, so etwa, wie man einen Jaguar jagt."
An den durchaus kühlen Wintertagen (Juni bis September) kommen nur
die Kleinsten in den Genuss eines wohltuend erwärmenden Bades. Wurde
im alten Deutschland (einmal wöchentlich und fast immer samstags)
von Muttern umständlich der Badeofen angeheizt, so macht es sich die
einheimische Landbevölkerung leichter: – Wasser holen, Topf auf's
Feuer und rein mit dem Kleinen! Im Winter 2016 fielen die Nachttemperaturen
bis auf 4 Grad, da kann ein warmes Bad Freude bereiten! Die Mittagstemperaturen
können im paraguayischen Winter bei Nordwind allerdings bis zu 29
Grad plus und mehr betragen...
Irgendwann geht es hier weiter...