Alto
Paraná
Dep. 10 (14.895 qkm - 403.858 Einw.)
Viehzucht von Rindern durch Kleinbetriebe, Rinder- und Schweinemast durch Großbetriebe.
Intensive Landwirtschaft durch fruchtbare Böden ( Soja, Weizen,
Tabak und Erdnüsse, Baumwolle u.a.). Hauptstadt Ciudad del Este mit Brücke
über den Río Paraná nach Brasilien. Neben der Agrarindustrie ist der Kaufstou-
rismus in Ciudad del Este zu erwähnen, einer der wichtigsten Devisenbringer
Paraguays. Weitere touristische Einnahmen ermöglicht die Nähe zu
den Was-
serfällen von Iguazú und das etwas nördlich gelegene Wasserkraftwerk
Itai-
pú mit seinem Stausee.
Central
Dep.11 (2.465 qkm - 1.567.000 Einw.)
Milchviehhaltung, Schweinezucht, Gemüseanbau und Obstplantagen findet man
in dieser Region. Hauptstadt ist das malerische Kolonial-Städtchen Areguá,
am
Ufer des Ypacaraí-Sees gelegen (28 km bis Asunción). Der Großteil der paragu-
ayischen Klein-, Mittel- und größeren Betriebe befinden sich in diesem
Departe-
ment. Mehrere Städtchen sind reine Schlafstätten von Pendlern, die tagsüber
im
nahegelegenen Asunción arbeiten. Das Kunstgewerbe ist größtenteils in dieser
Region angesiedelt. Wichtige touristische Einnahmequelle ist das Naherho-
lungsgebiet am Lago Ypacaraí.
Ñeembucú
Dep.12 (12.147 qkm - 69.884 Einw.)
Gebiet von Großfarmen, vor allem für Rinder- und Pferdezucht. Wenig geeignet
für Ackerbau, der mit Ausnahme von Baumwollpflanzungen nur für den Eigen-
bedarf betrieben wird. Verwaltungssitz ist die Stadt Pilar, am Unterlauf
des Río
Paraguay gelegen. Hier befindet sich auch die größte Textilfabrik Paraguays.
Weitere Industriebetriebe befassen sich mit der Öl-, Seifen- und Alkoholpro-
duktion. Von touristischem Interesse ist die am Río Paraguay gelegene Grenz-
stadt Alberdi, wo ein regelmäßiger Fährverkehr zur argentinischen Stadt For-
mosa existiert.
Amambay
Dep. 13 (12.933 qkm - 99.860 Einw.)
Intensive Viehzucht und Ackerbau auf fruchtbaren Böden, die auf Kosten einer
rigurosen Abholzung gewonnen wurden. Angebaut werden in erster Linie Soja,
Weizen, Tabak, Kaffee, Mais und Baumwolle. Hauptstadt ist Pedro Juán Cabal-
lero, nur durch eine einfache Straße getrennt von der brasilianischen Grenzstadt
Ponta Porá, was den intensiven Kleinhandel fördert. Andere wichtige Industrie-
zweige sind die Holzverarbeitung in Form von Sägewerken, Schreinereien und
Möbelfabriken. Der Tourismus gewinnt an Bedeutung durch die Erschliessung
von Naturparks in den Amambay-Bergen.
Canindeyú
Dep. 14 (14.667 qkm - 98.826 Einw.)
Die Hälfte des fruchtbaren Bodens ist in dieser Region geeignet für Viehzucht
(Rinder, Pferde, Schweine) und Ackerbau (Soja, Weizen, Baumwolle, Tabak,
Yerba-Mate), der andere Teil ist bedeckt von hügeligen Wäldern. Verwaltungs-
sitz ist Salto del Guairá, in früheren Jahren eine touristische Atraktion
durch die
Wasserfälle gleichen Namens, welche inzwischen leider durch den riesigen
Itaipú-Stausee verschwunden sind. Die kleine industrielle Produktion besteht
aus Sägewerken, Baumwollentkernung und Verarbeitungsbetrieben von Pfef-
ferminze, Palmherzen und Yerba-Mate.
Presidente Hayes
Dep. 15 (72.907 qkm - 59.100 Einw.)
Vorherrschend ist extensive Viehzucht. Ackerbau wird betrieben in Form von Zuk-
kerrohr-, Baumwoll- und Gemüseanbau. Hauptstadt dieses Chaco-Distrikts ist
Villa Hayes. Hier befindet sich auch das große, kürzlich privatisierte
Stahlwerk
Acepar. In Benjamín Aceval findet man Verarbeitungsbetriebe für Baumwolle,
Zucker, Gemüse und Tonziegel. Im langsamen Aufschwung ist auch der Tou-
rismus, gefördert durch Farmtourismus und Fischerei in den Flüssen Rio Para-
guay, Rio Pilcomayo und in den Sümpfen des Estero Patiño im Naturpark Tin-
funqué.
Boquerón
Dep. 16 (90.500 qkm - 29.060 Einw.)
Großfarmen mit extensiver Rinderzucht, Milchvieh-Haltung und Anbau von Erd-
nüssen, Baumwolle, Soja, Rizinus und Hirse. Hauptstadt ist Mcal. Estigarribia,
aber das eigentliche Zentrum sind die Mennoniten-Kolonien mit den Städten
Loma Plata und Filadelfia. Hier befinden sich auch die erfolgreichen Produkti-
onsgenossenschaften der Mennoniten, die sich in den letzten Jahren in erster
Linie auf die Milchverarbeitung spezialisiert haben (Frischmilch, Joghurt, Käse
etc.). Auch die Fleischindustrie gewinnt im mittleren Gran Chaco immer mehr
an Bedeutung (Schlachthöfe).
Alto Paraguay
Dep. 17 (77.000 qkm -11.816 Einw.)
Dieses Department wird in erster Linie zur extensiven Rinderzucht genutzt.
Großfarmen von bis zu 500 qkm sind keine Seltenheit. Ackerbau, mit Ausnahme
vereinzelter Reisanbau-Experimente wird nicht bzw. nur zur Eigenversorgung be-
trieben. Verwaltungssitz ist die am Westufer des Rio Paraguay gelegene Stadt
Fuerte Olimpo. Die früher blühende Produktion von Tanin (gewonnen aus
dem
Quebracho- Baum) ist beendet. Vereinzelter Tourismus durch Angler...