Copyright 1999–2ß13 by H.W. Kopczinski, Paraguay

Stellen  Sie  sich  Deutschland, Österreich, die Bene-
luxländer  und  die  Schweiz als  geografische Fläche
vor  und  darin  nur 5 Millionen Menschen.  Das würde
bedeuten,  dass auf  Ihrer  Karte jeder  Punkt  (Städte
und  Dörfer  in  den  oben aufgeführten Ländern)  etwa
10  Menschen  darstellt  –  dies in etwa  ist Paraguay.
Dass dieses winzige  Häuflein an  Menschenpotential nicht allzuviel bewegen kann,  dass darunter die Infra-
struktur und der wirtschaftliche Motor des  Landes lei-
den, liegt auf  der  Hand.  Paraguay  braucht  Einwan-
derer,  um  sich  als Staat überhaupt erhalten zu kön-
nen. Entsprechend leicht  sind die zu erfüllenden Vor-
gaben für einen permanenten Aufenthalt.

 
 Gängige Praxis
 Die Daueraufenthaltsgenehmigung
Das Thema
Daueraufenthalts-
Genehmigung gibt's
auch im Forum!
Paraguay – Einwandern
ohne nennenswerte Hürden...
Kaum ein zweites Land auf der
Erde hat so laxe Einwanderungs-
bedingungen wie Paraguay. Das
unterbevölkerte riesige Land
braucht unternehmerische Men-schen und mehr Kaufkraft...

Mit jedem Regierungs-
wechsel tauchen in pa-
raguayischen    Behör-
den  auch  neue Köpfe
aus  dem  Umfeld  des
neuen  gewählten Prä-
sidenten   auf.   Diese
Beamten neigen in der
Regel dazu, sich durch
neue   Vorschiften zu
profilieren, was auch
für die Einwanderungs-
behörde gilt,  wo man
in  gängiger Praxis die
Auflagen     mehrmals
pro Jahr ändert... 
Daher  ist  es  ratsam,
versierte   Büros   mit
der Einwanderung zu
beauftragen.  Die Prei-
se bei deutschsprachi-
gen Anbietern   liegen
im   Mittel   bei   etwa  1.000 bis 1.250 Dollar.
Da  zahlreiche   Büros
außer dem "Beschleu-
nigungs-Zuschlag" in
den  Behörden zusätz-
lich hohe Vermittlungs-provisionen   für  Neu-
kunden auf  den Tisch
blättern,  werden   zu-
weilen    Preise     von
1.300.- Dollar bis 5.000.-
Dollar  verlangt,   bzw.
die  Honorare  optisch
niedri
ger angelegt, wo
z.B. bei der Verzollung
von Umzugsgut kräftig
abkassiert wird...
Da die meisten Einwan-
derer rasch Nägel mit
Köpfen machen wollen
und schon wegen der
Umzugs-Container die
Aufenthaltspapiere in
der Regel rasch benö-tigen, hat sich aus der
"Cedula-Beschaffung"
ein lukrativer Erwerbs-
zweig entwickelt.  Sie
sollten  also  die Ange-
bote sorgfältig verglei-
chen,  wenn es um ei-
ne rasche und seriöse
Abwicklung geht...

Das müssen Sie mitbringen...
Verlangt werden ein  gültiger  Reisepass,  Geburtsurkunde  (beglaubigt  von der
paraguayischen Botschaft  bzw. dem  zuständigen  Konsulat  in Ihrem  Heimat-
land) sowie Heirats- oder Scheidungsurkunde,  ein  jungfräuliches  Polizeiliches Führungszeugnis (nicht älter als 3 Monate)  und  ein  nachweisbares Eigenkapi-tal  von mindestens  5.000 US-Dollar,  welches  kurzfristig  auf  einer paraguayi-
schen Bank deponiert sein muss.
In Paraguay selbst lässt man dann die beglaubigten mitgebrachten Dokumente übersetzen, konsultiert einen zugelassenen Arzt wegen  einer gesundheitlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung, richtet sein 5.000-Dollar-Konto ein, lässt spe-
zialformatige Passfotos erstellen und besorgt sich die notwendigen Formblätter,
Antragsformulare  und  Gebührenmarken.  Zuweilen  –  je  nach  Regierung und Amtsvorstand in der Einwanderungsbehörde – werden auch ein fester Wohnsitz,
zuweilen  auch 'bewohnbares  Eigentum',  Interpol-Auskunft  u.ä.  verlangt. Über
den jeweils aktuellen Stand der erforderlichen Auflagen  informiert Sie  Ihre  Bot-
schaft oder das zuständige paraguayische Konsulat in Ihrer Heimat.
Hat man 'seine Papiere'  vollständig  zusammen und das Konto wurde gegründet,
wird das gesamte Paket  auf  der  Einwanderungsbehörde  nebst  Gebühren ein-
gereicht. Man erhält dann die sogannte 'Mesa de entrada' –  ein für 90 Tage gülti-
ges Erstdokument als  Bestätigung dafür,  dass  Ihr   Einwanderungsantrag  ein-
gereicht wurde und bearbeitet wird.

Haken, Ösen und Hürden
Korruption und  Beamtenklüngel machen das Ganze leider etwas komplizierter, als es vom Gesetzgeber erdacht wurde. So muss man ein 5000-Dollar-Konto  in
Paraguay vorweisen, Ihr Bankbeamter wird Ihnen jedoch erklären,  dass  Sie nur
dann ein Konto gründen können,  wenn Sie  eine Daueraufenthaltsgenehmigung
besitzen. Beim  Zoll  läuft  es  ähnlich ab –  man benötigt seine paraguayischen
Residenzpapiere also relativ rasch,  bekommt  die  aber kaum in angemessener
Zeit ohne Bakschisch-offene Hände zu füllen.  Wer alles alleine bewerkstelligen
will,  ohne ein Hilfsbüro einzuschalten,  wird  wohl oder übel alle 90 Tage zur Be-
hörde pilgern müssen, um eine neue "Mesa de entrada" zu beantragen. Wer hier
nicht schmiert,  den  lässt  man  einfach  leerlaufen –  irgendwann  merkt's dann selbst der einfältigste  aller  Frischlinge und macht einige Hundert Dollar zusätz-
lich locker – Paraguay: Land  der offenen Hände – besonders für die Frischlinge,
deren Unerfahreinheit eine sprudelnde Geldquelle ist...

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Paraguay