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 Das Gesundheitswesen in Paraguay

Wohl dem, der gesund ist...
Erst wenn die Kostenfrage geregelt ist, kann man in
paraguayischen Krankenhäusern mit  Hilfe rechnen –
ohne Kohle sterben  täglich  Leute  auf den Kranken-hausfluren. Dies ist nicht nur unmenschlich, sondern
auch skandalös. Noch übler: wenn das Schicksal ei-
nen selbst beutelt,  man  nach einem Unfall mit dem
Leben ringt und der Partner sitzt zu Hause  vor  dem
Fernseher und ahnt nichts.  Das  Brustkettchen  mit
dem Sternzeichen gegen ein Plättchen mit eingravier-

ter Telefonnummer einzutauschen, ist also nicht die schlechteste Idee für den
Fall aller Fälle. Auch der letzte Kontoauszug (falls er was taugt)  in  der Brief-
tasche kann in Paraguay unter Umständen  zum  Lebensretter werden. Oder
der Hinweis  auf  eine  Krankenversicherung, welche die Kosten decken wird.

Der Staat und die Kranken
Das  Gesundheitswesen  wird  durch den staatlichen Bereich  (Gesundheits-
ministerium  und Sozialversicherung IPS)  sowie  durch private Gesundheits-
einrichtungen (Versicherungen, Krankenhäuser  u. Privatversicherungen  ein-
zelner großer Krankenhäuser)   bedient.  Die  Staatsausgaben  sind  auf die-
sem Sektor sehr gering und  im staatlichen Krankenhaus der IPS kam es in
der Vergangenheit regelmäßig zu  Skandalen wegen  der  hygienischen  Be-
dingungen, mangelhaft ausgebildetem Personal u.  durch Veruntreuung oder
Unterschlagungen von Geldern u. medizinischen Geräten.
Die Gesamtzahl von privaten und staat-lichen Ärzten beträgt landesweit etwa
3500. Davon können ca. nur 500 Ärzte auf  eine  Ausblidung im  Ausland ver-
weisen. 70%  aller  paraguayischen Ärzte arbeiten in den städtischen Gebie-
ten,  womit auf die  ländliche Bevölkerung  nur jeweils ein Arzt auf ein Gebiet
von 370 qkm entfällt ( ! ) 
Landesweit stehen für  die  5 Millionen Einwohner etwa 5.000 Krankenhaus-
betten  (1 pro 1000 Einw.)  in insgesamt  680  staatlichen  Gesundheitsein-
richtungen zur Verfügung.  Vielen dieser überwiegend kleinen "Versorgungs-
stationen" fehlen selbst die notwendigsten  Dinge  wie  Operationsbestecke,
Sauerstoff oder Mullbinden. Die Patienten oder deren Einlieferer müssen die-
se Dinge oft selbst besorgen.
Zahlreiche  der etwa 1100 Ärzte des Gesundheitsministeriums und  der 800 
Ärzte der IPS müssen Ihr "Werkzeug" ebenfalls täglich aus der eigenen Pra-
xis oder von daheim mitbringen.
In Asunción hingenen existiert eine  große  Anzahl  privater  Krankenhäuser,
welche recht  gut bis sehr gut ausgestattet sind. Die meisten  dieser großen Krankenhäuser bieten eigene,  private Versicherungen an,  die  –  gemessen
am europäischen Preis–-Leistungs-Verhältnis ausgesprochen preiswert sind.

Statistische Zahlen  
die durchschnittliche Lebenserwartung paraguayischer Frauen liegt bei
   69,4 Jahren, bei Männern bei  64,8 Jahren.
Nur 62% der Bevölkerung hat Zugang zu irgendwelwelchen Gesundheits-
   diensten (bei der Landbevölkerung sind es nur 38%).
75% verfügen nicht über fließendes Wasser,
 89% verfügen weder über ein Abwassersystem noch über Kanalisation.

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Dengue-Fieber
Zwischen November
und April treten Infek-
tionen von Dengue-
Fieber verstärkt auf.
Ein konsequenter
Mückenschutz ist
der einzige Weg,
das Risiko von Den-
gue zu verringern.
Eine Schutzimpfung
gegen Dengue gibt
es nicht.

Dengue-Fieber ge-
hört zu den häufigen
Virusinfektionen, die
von deutschen Rei-
serückkehrern nach
Deutschland ge-
bracht werden...

Malaria

Das Ansteckungs-
risiko von Malaria ist
in Paraguay gering.
Die meisten Infekti-
onen durch die nacht-
aktive Anpheles-
Mücke finden von
Oktober bis Mai statt
(z.B. an den Iguazu-
Wasserfällen).

Die Hauptstadt Asun-
cion ist malariafrei. In
Paraguay kommt ausschließlich die
weniger schwere Ma-
laria-Form Malaria
tertiana
(durch Plas-
modium vivax
) vor.
Bei Fieber sollte man
eine Malariainfektion
in Erwägung ziehen
und einen Arzt aufsu-
chen. Für Paraguay
ist eine medikamen-
töse Malariaprophy-
laxe nicht sinnvoll.
Mücken übertragen
ausser Malaria aber
weitere Infektions-
krankheiten - Spray
u. Cremes sollte man
daher anwenden.