Copyright 1999-2013 by H.W. Kopczinski, Paraguay

 

Die meisten  tödlich
verlaufenden  Unfälle  
durch Schlangenbis-
se gingen in Paragu-
ay auf das Konto der
Jarará-Schlange. Sie
wird bis zu 1 m groß
und ihr Gift ruft beim
Menschen zunächst
eine Gerinnung  des
Blutes hervor  – spä-
ter wird das Blut aus
Mund, Nase und den
Schleimhäuten aus-
gepresst. Beim Biss der Jarará muss  da-
her verhindert werden, dass sich ihr Gift im
Kreislauf verteilen kann.

Allein  ihr  Beiname 
"5-Minuten-Schlange"
macht bereits  deut-
lich, dass ohne Anti-
Serum  und  das so-
fortige Aufsuchen ei-
nes Arztes die Chan-
cen gering sind, den
Biss der gefürchteten
Jarará
 schadlos  zu
überstehen.

Nun wäre es jedoch
falsch,  aus  diesen Beschreibungen ein
Horrorszenarium an
gefährlichen oder gar lebensbedrohenden
Tieren abzuleiten.

Die  wenigsten Men-
schen  in  Paraguay
haben außerhalb des
Zoos je einen Puma,
Jaguar, ein  Krokodil
oder gar die Fünf-Mi-
nuten-Schlange   vor
die  Augen  bekom-
men   oder   wurden
von einer Schlange
gebissen.

Auch in Deutschland
gibt es höchst gefähr-
liche Kreuzottern und
zahlreiche Spinnen-
arten. Nur – wer wird
tatsächlich schon ge-
bissen? In Paraguay
ist das kein bißchen
anders, sonst würde
man sicher nicht bar-
fuß in seinem Garten
herumlaufen...

Viechzeug in Paraguay
Bissiges & Pieksiges
 Flora und Fauna
Jarará-Schlange
In Paraguay sind  unter anderem der scheue Puma und  der Ameisenbär be-
heimatet, das Tapir, die Riesenschlange Anakonda, putzige Nasenbären, ei-
ne Straußenvogelart,  Papageien,  der großschnablige Tukan sowie die klas-
sischen Urwaldtiere  wie Brüllaffen, Klammeraffen, Kapuzineräffchen  (indian.
ká-í  = "kleiner Affe"),  Kaimane,  Leguane,   gigantische  Ochsenfrosch-Ex-
emplare,  Schildkröten,   Störche, Falken und anderes Getier.
Die  meisten  dieser  Tierarten kann man bei einem Sonntagsbummel  durch 
den  Zoo bewundern. Man findet  dieses  recht  spartanisch angelegte Gehe-
ge innerhalb  des  Botanischen Gartens  in der  Landeshauptstadt.  Am  ein-
druckvollsten erlebt man den Jardín Botanico sonntags  –  etwa  ab  der  Mit-
tagszeit im Sommer,  wenn  der Park von vielen Städtern bevölkert wird,  wel-
che  dort  den  Klängen einheimischer Folkloregruppen lauschen, umher  fla-
nieren oder einfach nur im Schatten uralter Bäume den Tag genießen und re-
laxen.

Moskitos und andere Plagegeister
Fast überall im Land sollte man  sich  auch auf jene kleinen Plagegeister ein-
stellen,  ohne die eine intakte Natur nicht auszukommen scheint:  Moskitos!
Sie sind in Hülle und Fülle – auch  in einigen Stadtteilen Asuncións  oder  in
den  etwas  höher gelegenen Regionen von Idenpendencia  –  allgegenwärtig und als besonders  stechwütige  Exemplare  auch in weiten Teilen  des Cha-
cos zu Hause.  Den Menschen attakkieren  sie  aber meist nur in der Abend-
dämmerung und/oder  bei  bestimmten  Wetterkonstellationen. Es  gibt  also auch 'moskitofreie' Abende in nahezu allen Landesteilen.
Zu den etwas unangenehmen  Spinnenarten  gehört die beeindruckend große
Vogelspinne  (hier wird sie als Tarantel bezeichnet)  die  man ebenfalls in al-
len Landesregionen antrifft.  Am  häufigsten Ende März bis Ende April, wenn
sie in Ostparaguay auf "Brautschau" geht. Ganzjährig hingegen, schnell  wie
ein Jet, ist die Flachspinne,  welche platt wie ein  Geldstück an den Wänden
klebt und  in  atemberaubendem Tempo flieht, wenn man Jagd auf sie macht.
Das Gift  dieser Spinne ist wie das der Vogelspinne zwar für vitale Menschen
nicht tödlich, die Bisswunde entzündet sich jedoch stark, ruft auch erhebliche
Schwellungen hervor, eitert und kann über einen langen Zeitraum plagen. Für
Kaltblütler ist ihr Biss aber in der Regel ebenso  tödlich,  wie für kleinere Tie-
re. Diesem schwarzen Mistviech,  das praktisch durch die schmalsten Ritzen
huschen kann, ist nur mit der Spraydose nachzukommen oder man muss es
mit dem ersten Schlag voll erwischen.

Schlangen
Zu den giftigsten Schlangen,  die in allen Landesteilen vorkommen,  gehören
die Klapperschlange, die mit bunten Farbringen ausgestattete Korallenschlan-
ge
und die gefürchtete und recht  aggressive "Yarará",  eine dunkel gefleckte
Lanzenotter,  deren  Giftzähne wie Injektionsnadeln ins Fleisch eindringen u.
den raschen Tod ihres Opfers herbeiführen können.

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Schutzgebiete und Naturreservate in Paraguay


Prima Klima in Paraguay...?
Nun, irgendwo müssen  ja  die
schicken Schlangenlederschu-
he  oder   Kroko-Handtaschen 
herkommen. Und da, wo  die Natur noch halbwegs im Lot ist,  krabbelt  und  piekst  sie  auch  schon mal in
Form  von  Moskitos  oder  Vogelspinnen,  Kaimanen
Jaguaren, Korallenschlangen oder Pumas...

Die Tierwelt Paraguays
Paraguay ist  ein  immergrünes Land,  wo  entlaubte
herbstliche  Bäume  eher  die seltene  Ausnahme bil-
den. Selbst  im Winter  grünt  und blüht es in der frei-
en Natur oder in den Gärten der  Einheimischen. Tro-
pische Pflanzen und eine Vielzahl  exotischer  Tierar-
ten sowie eine bunte  Vogelwelt  und  500 Fischarten
verleihen dem  Land  seinen  Reiz als ursprüngliches
Naturparadies.