Die beiden sehr unter-
schiedlichen Vegeta-
tionszonen in Paragu-
ay verlangen wegen
des unterschiedlichen
Klimas und Bodens
auch verschiedene Ar-
ten der Bodennutzung
und Feldbestellung.
Auf Grund der
über-
aus fruchtbaren Bö-
den in Ostparaguay,
ausreichender Nieder-
schlagsmengen und
des warmen Klimas,
ist hier zwei- bis drei-
mal pro Jahr die Feld-
bestellung möglich.
Leider gilt auch hier,
dass bei der Inkultur-
nahme gerodeter Flä-
chen ausschließlich
das sich unter der
Walddecke angesam-
melte höchst fruchtba-
re Potential zur Erzeu-
gung der Kulturpflan-
zen genutzt wird, was
zwangsläufig und ra-
sant zu tiefgreifenden
Veränderungen des
Bodens führt.
Die hohe Feuchtigkeit
und Temperatur der
Böden, die keine Win-
terruhe kennen, führen
dazu, dass der Hu-
musabbau ca. sechs-
mal so schnell als in
gemäßigteren Zonen
erfolgt. So kommt es,
dass viele von Klein-
bauern oder unerfahre-
nen Landwirten betrie-
bene Ackerbauflächen
schon nach wenigen
Jahren praktisch 'aus-
gelaugt' sind, allmäh-
lich veröden und damit
der Erosion von Wind
und Regen völlig preis-
gegeben werden.
Gut geführte landwirt-
schaftliche Großfar-
men, wo Wechselan-
bau, Pflanzenschutz,
Düngung und experi-
mentelle Saatgutzüch-
tungen umsichtig be-
trieben werden, verbu-
chen allerdings konti-
nuierlich hohe und
wirtschaftlich interes-
sante Renditen in Pa-
raguay. Mehr dazu...
Überwiegend prägt der Nordwind
das Klima in Paraguay - also
äquatoriale Temperaturen, die an einigen Orten (allerdings
meist nur kurzfristig) bis zu 45º betragen können. Der Süd-
wind, welcher vom "Pampero", einem
aus Patagonien
stammenden Wind gespeist wird, bringt Abkühlung und in
der Regel trockene Luft, die im Sommer als angenehm, im paraguayischen Winter jedoch
als kalt und frostig empfun-
den wird.
Prima Klima....?
Die weltweiten Klimaveränderungen,
die sich z.B. in vielen Teilen der Welt
durch eine Zunahme von immer heftiger werdenden Unwettern ausdrücken,
haben auch vor Paraguay nicht halt gemacht. Allerdings
hier im positiven Sinne nicht nur die Heftigkeit früherer
Unwetter scheint in den vergange-
nen Jahren abgenommen zu haben, sondern auch deren Häufigkeit.
So kühlen sich
nun im Sommer auch die heißen Nächte viel häufiger ab,
was allgemein als sehr angenehm empfunden wird. Sommernächte mit
Tem-
peraturen von 18 bis 21 Grad gehörten früher
zu den ganz seltenen "ange-
nehmen Nächten", werden nun aber immer häufiger. Auch
die überaus hefti-
gen Gewitter vergangener Jahre oder Regenmassen, die
binnen weniger
Minuten die Straßen in reissende Flüsse verwandelten,
scheinen deutlich
seltener zu werden. Ein Phänomen der Klimaverschiebung in der
Welt...?
Die vier Jahreszeiten
Besucher empfinden den
paraguayischen Frühling sicher als die angenehm-
ste Zeit, da sich besonders die Monate November und Dezember nun in all
ihrer exotischen Pracht und Blütenfülle zeigen.
Die Sommer- und Ferienzeit
(3 Monate Schulferien für die Kids!) fällt in die Monate Dezember
bis März. Trotz des überwiegend schönen (und heißen)
Wetters, fällt in diesen Jahresabschnitt auch die Regenzeit, in welcher es
et-
wa einmal pro Woche wie aus Eimern schüttet.
Mitte März bis Ende Mai
prägt der Herbst das Land. In Paraguay verlieren
dabei nur ganz wenige Bäume ihr Blattwerk so sind also auch Herbst
und
Winter immerwährend grün, wenn auch die Temperaturen gemäßigt
bis kalt.
Der Winter, zuweilen
mit frostigen Südwinden und Nachttemperaturen bis
zu Nullgrad (tagsüber dann wieder gemäßigt zwischen
11 und 26 Grad) be-
ginnt im Juni und reicht bis in den September hinein. Jedoch auch
in den
Wintermonaten grünt und blüht es in der Natur.
Da in öffentlichen Gebäu-
den und in den meisten Lokalen und Haushalten nicht geheizt
wird, stellt
sich der Winter für uns Europäer als eine recht unwirtliche Jahreszeit
dar.
Tipp: Heizen per Klimaanlage
ist billiger als Kühlen. Also sparen Sie nicht
am falschen Ende...
Willkommen in der "Neuen Welt"...
Flächenmäßig so groß, wie die Bundesrepu-
blik, Luxemburg und die Schweiz zusammen,
leben in Paraguay nur 6 Millionen Menschen
etwas mehr, als in Berlin. Und um in einem
solch weiten, jedoch dünn besiedelten Land
die Bevölkerung zu regieren, bedarf es weni-
ger an Gesetzen, Verordnungen u. Vorschrif-
ten, als in sehr dicht besiedelten Ländern.
Salopp gesagt: man kann in Paraguay mal wie-
der so richtig durchatmen, frei leben und diese ungewohnte neue Freiheit auch
ausgiebig genießen.