So läuft das ab:
Das Tereré-Trinken  wird in Paraguay regelrecht ritu-
alisiert. Wer an der bombilla saugt,  einem am unte-
ren Ende mit einem Sieb versehenen Metallröhrchen,
wird  –  ähnlich wie beim Rauchen der Friedenspfeife
– als gerngesehener Gast oder Freund anerkannt.
Dabei  macht  stets  ein  einziger Becher mit immer
dem gleichen Saugröhrchen die Runde.  Neu Eingewanderte schüttelt es oft
bei der Vorstellung,  mit sechs oder sieben Taxifahrern an ein und  dem glei-
chen Rohr zu nuggeln, denn vorher abzuwischen ist ebenso verpönt, wie beim
Tereré-Trinken zu rauchen.
Wenn's Ihnen also die Fingernägel vor lauter Schaudern nach oben rollt – leh-
nen Sie einfach höflich ab.  Sollten  Sie  das  Ritual aber  mitmachen  wollen,
gilt insbesondere  für  'Anfänger',  dass  der Becher stets vollkommen leer ge-
trunken werden muss, damit der Nachfolger  nicht  Ihr 'Kondenswasser' ange-
boten bekommt. Logisch - oder...?
Das Gefäß aus Kuhhorn  oder Holz ist randvoll mit dem  blassgrünen  zerrie-
benen  Blatt-  und Astwerk  des Ilex-Baums gefüllt. Im  Sommer  wird dieser
sehr herbe Tee mit Eiswasser (zuweilen mit Wurzeln und / oder Kräutern an-
gereichert), im Winter mit heißem Wasser aufgefüllt.
Das eiskalte Mate-Getränk ist der Tereré, das heiße der Mate.  Dieses  Tee-
trinken  ist ein Ritual, bei dem man meist die Gesellschaft anderer sucht. Ei-
ner  in der Runde übernimmt meist das ständige Nachschütten des Wassers
und reicht dann den Becher weiter.

Da kommt Yerba-Mate-Tee her:
Eine der wichtigsten Pflanzen  und  weit  über die Landesgrenzen hinaus be-
kannt, ist der überall in Paraguay vorkommende Ilex-Baum, aus dessen dun-
kelgrünen  Blättern  und  Stängeln  das stimulierende,  leicht  bitter schmek-
kende Nationalgetränk der Paraguayer, der Yerba-Mate-Tee  (auch Jesuiten-
Tee genannt) gewonnen wird.
Der Baum stammt aus den heute leider nicht mehr  vorhandenen  Urwäldern
Paraguays. Die kultivierte Pflanze  wird  inzwischen in zahlreichen Gebieten
des mittleren Südamerika angebaut. Die Höhe des Baumes, der oft buschar-
tig wirkt,  kann bis zu 18 Meter betragen. Die  Blätter  haben eine Länge von
4 bis 15 cm.



Die beiden sehr unter-
schiedlichen  Vegeta-
tionszonen in Paragu-
ay  verlangen  wegen
des unterschiedlichen
Klimas  und   Bodens
auch verschiedene Ar-
ten der Bodennutzung
und Feldbestellung.
Auf  Grund  der  über-
aus  fruchtbaren   Bö-
den  in  Ostparaguay,
ausreichender Nieder-
schlagsmengen   und
des  warmen  Klimas,
ist hier  zwei- bis drei-
mal pro Jahr die Feld-
bestellung möglich.
Leider  gilt auch hier,
dass bei der Inkultur-
nahme gerodeter Flä-
chen   ausschließlich
das   sich  unter   der
Walddecke angesam-
melte höchst fruchtba-
re Potential zur Erzeu-
gung  der  Kulturpflan-
zen genutzt wird, was
zwangsläufig  und  ra-
sant zu  tiefgreifenden
Veränderungen d. Bo-dens führt.  
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Tereré und Yerba-Mate:
Das Ritual
Am Röhrchen nuggeln sie al-
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