Eine der stabilsten Währungen in Lateinamerika, die Teilhaberschaften Para-
guays an den  Megaprojekten der beiden riesigen  Wasserkraftwerke am  Rio
Iguazú und  Rio  Paraná  sowie  einen  zwar  bescheidenen aber  kontinuierli-
chen  wirtschaftlichen  Aufschwung hat Paraguay ihm zu verdanken.
Im Februar 1989 wurde der damals 76jährige von seinem  Duz-Freund,  dem
damals höchsten General der Streitkräfte,  Andres Rodriguez,  gestürzt  und
ins brasilianische Asyl abgeschoben. Unter Rodriguez kam es zu den ersten
freien Wahlen in Paraguay,  aus  welchen  Juan Carlos Wasmosy  als erster
vom Volk gewählter Präsident hervorging.

Verfassung und Staatsgewalt
Paraguay ist nun eine präsidiale Republik mit einem Parlament, das sich aus
dem Senat  und  dem  Abgeordnetenhaus  zusammensetzt. Seine  am 26. 8. 1967 in Kraft getretene Verfassung  basierte  auf den Grund rechten einer be-
reits seit  1870 gültigen  Verfassung und wurde  im Jahr 1992  dem demokra-
tischen Wandel angepasst.
Die gültige Verfassung vom Juni 1992 sieht eine Aufgabenteilung des Staates 
in  Legislative,  Exekutive und Judikative fest.
Die Legislative wird vom Kongress, bestehend  aus einer Senatoren- und  Ab-
geordnetenkammer ausgeübt.  Die Abgeordneten  werden direkt vom Volk ge-
wählt und haben eine Amtszeit von fünf Jahren.  Der  Kongress überwacht die
Einhaltung der Konstitution und der Gesetze  und  erlässt  neue Vorschriften,
Gesetze und Wahlgesetze.
Die Exekutive übt der Präsident, in seiner Abwesenheit der Vizepräsident
aus.  Der  Exekutive  gehören auch 11 Minister an.
Die Judikative wird durch den obersten Gerichtshof  ausgeübt,  welcher  sich
in fünf Zuständigkeitsbereiche aufgliedert. Darüber hinaus gibt es die Appelati-
onsgerichte  für  Zivil-,  Handels-,  Straf-  und  Arbeitsrecht  sowie  den  Rech-
nungshof.  Die  Justizverwaltung  setzt  sich  aus  dem  Generalstaatsanwalt, Staatsanwälten, Steuerbeamten und anderen Richtern niederer Instanzen zu-
sammen.

Paraguay und die Welt
Als wirtschaftliche und außenpolitische Stütze Paraguays  sind  vornehmlich 
die USA zu benennen. Im Gegenzug bietet Paraguay dafür ein stets pro-ame-
rikanisches,  verlässliches  Stimmenzünglein  an  der Waage  internationaler 
Entscheidungen,  was  dem großen Bruder USA oftmals recht nützlich war.
An den ersten Freundschaftsverträgen, die  bereits unter  Carlos Antonio Ló-
pez
  (1859)  zwischen  den Vereinigten Staaten und Paraguay geschlossen
wurden,  hat  seitdem kein Präsident der beiden Länder gerüttelt.
Überhaupt  ist  die  Außenpolitik Paraguays eng mit seiner wirtschaftlichen Situation verknüpft. So haben sich die Regierungen im Laufe der vergangenen
Jahrzehnte damit abfinden müssen, daß potente Kreditgeber bestimmte  Auf-
lagen  erfüllt sehen wollen und daher auch Bedingungen stellen.

Hervorragende Bezie-
hungen unterhält  Pa-
raguay   –    bestärkt
durch Hoffnungen auf
wirtschaftliche Förde-
rung – seit der Regie-
rung unter Strössner
zu   Spanien,  Japan,
Taiwan,  Argentinien,
Brasilien und Südafri-
ka.
Japan dürfte, was die
Vergabe immens gün-
stiger Kredite und För-
derungen angeht, den
USA  (Handelspartner
und  Förderer   Nr. 1)
auf dem  Fuße folgen.
Die Kontakte zur Bun-
desrepublik  Deutsch-
land  sind  seit   jeher
vertrauensvoll      und
herzlich.

Links & Tipps
Beziehungskiste
Parteien u.a.

 Fläche: 406.752 qkm  Einwohner: 5.000.000  Bevölkerung: 12/qkm  Regierungsform:  Demokratische Republik  Landeshauptstadt:  Asunción ( 1 Mio. Einw.)  Amts/Landessprache:  Spanisch u. Guaraní  Stromspannung: 220V

Die junge Demokratie:
Mit Alfredo Stoessner,  dem Sohn eines deutschen
Einwanderers aus Hof putschte sich 1954 der letzte
Diktator Paraguays an die Macht.  Mit  einer Mixtur
aus  Francia-Politik  (Fleiß  und  Sparsamkeit)  und
López-Vorlieben (Vetternwirtschaft und korrupte Be-
amte) hob er die oppositionellen Kräfte  aus den An-
geln und das Land  aus  der wirtschaftlichen Veges-
senheit.

Politik wird in Paraguay
sehr wichtig genommen,
denn seit dem das Land
1989 mit dem
deutschstämmigen Alfredo
Strössner seinen  letzten
Diktator verlor und demokra-
tisch wurde, wird nichts
heißer und leidenschaftlicher
diskutiert, als die andespolitik

Die  beiden  größten
Parteien, die Colora-
dos
und die Liberalen,
wurden  im Jahr 1887
gegründet. In der  Re-
gierungszeit   Alfredo
Stroessners  spaltete
sich die  Liberale Par-
tei. Aus den  schärfs-
ten Gegnern der Colo-
rados bildete sich nun
die  Radikal  Liberale
Partei. 1936 wurde die
"Partido Revoluciona-
rio Febrerista"  (PRF)
gegründet.

Um die  Wahl  in das
paraguayische  Zwei-
kammer - Parlament
(Congreso), das sich
aus  dem  Senat mit
30, und dem Abgeor-
dnetenhaus  mit  60
Mitgliedern   zusam-
mensetzt,  bewerben
sich    hauptsächlich
sieben größere  Par-
teien – gewinnen "tun
aber immer die Colo-
rados" *gg*...

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