PARAGUAY
Die
Deutschen in Paraguay
Von den Pionieren bis heute...
Es
waren mehrere große Einwanderungswellen, durch
die das 'Deutschtum' in Paraguay seine Wurzeln fand.
Der erste Versuch, eine von Deutschen gegründete Ko-
lonie aufzubauen, begann im Jahr 1871 und 1873 etwa
40 km südlich von Asunción. Die Vorhaben scheiterten
aber rasch an der damaligen Unwirtlichkeit des Gelän-
des. Innerhalb eines Jahres starben hier ca. 200 Men-
schen und die Projekte wurden wieder aufgegeben.
Aber man hatte daraus gelernt...
1881entstand
dann die erste Kolonie, die sich bis heute erhalten, und weiter-
entwickeln konnte: San Bernardino. Ein Jahr später
wurde das in der Nähe
liegende Altos gegründet und 1887 schließlich tief im östlichen
Urwaldgebiet
Paraguays Nueva Germania. Ab 1900 folgte eine zweite Einwanderungswel-
le von Brasilien-Deutschen, die am Rio Paraná, ganz
im Süden des Landes,
die Kolonien Hohenau, Obligado und Bella Vista dem Urwald
abtrotzten heu-
te die Kornkammer Paraguays...
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Paraguay
dann erneut von einer Flut deutscher Einwanderer, die al-
les im Krieg verloren hatten, heimgesucht. Die meisten von ihnen
siedelten sich in und um Asunción an,
oder in den bereits bestehenden Kolonien. Andere gründeten neue Kolonien,
wie einige Familien aus Ba-
den und Württemberg, welche die heutige (einzige) Weinanbau-Region Paraguays,
die Kolonie Indepen-
dencia, aus dem damals immer noch dichten Urwald stampften. Die
letzte große Einwanderungswelle
von Pionieren (etwa 14 000 Menschen) folgte ab dem Ende der 20er
Jahre: die deutschsprachigen Men-
noniten, die aus Rußland vertrieben worden waren
und nun in der 'Grünen Hölle' des Gran Chaco unter
furchtbaren Entbehrungen und Opfern Menno, Fernheim,
Neuland und andere Kolonien aufzubauen be-
gannen heute eine wirtschaftlich blühende Region...
Nazis, Juden und
Steuermüde...
Ab
1937 trafen einige jüdi-
sche Emigranten in Para-
guay ein, später, nach dem
Zweiten Weltkrieg, waren
es dann die Nazinalsozia-
listen, die sich durch Flucht
der in Europa drohenden
Aburteilung zu entziehen
suchten. Etwa seit Mitte
der 70er Jahre tauchten
nun deutsche Einwande-
rer auf, die sich aufgrund
von mangelnden Perspek-
tiven auf dem Arbeitsmarkt
oder aus Steuermüdigkeit
hier eine Existenz aufbau-
en wollten und wollen..